Der Performer sitzt, nur mit einem pompösen Umhang aus weißen Federn bekleidet auf einer Leiter. Es wird ihm eine schwarze Augenbinde angelegt und ein Mikrophon zurechtgestellt. Von romantischer Musik untermalt richtet sich diese Figur, die behauptet “der König” zu sein, an die queere Community: “Ich bin zurückgelassen worden. Ich bin nie zurückgekehrt.” In dieser Verwirrung von Aktiv/Passiv von Macht und Gemacht-werden spricht er über Bedingungen von Identität und Zugehörigkeit, von vertrauten Orten und Familie. Im Kern geht es um das Erlebnis des Wiedererkennens; oder Fern-Bleibens, Anschluß-Findens oder Allein-Bleibens. Die anachronistische Figur des Königs erscheint nie ganz schlüssig, mischt englische und deutsche Passagen, stellt Fragen nach Schuld und Verantwortung ohne zu einem klaren Schluss zu kommen. “Wer bin ich, wenn ich all das getan habe?” Auch hier, wie in dem Video “forget me” begegnen wir einer Figur mit Erinnerungslücken, mit Zuordnungsschwierigkeiten, mit Verbindungsfehlern; einem Hybrid aus Drag King und König Ödipus, verkleidet und entblößt zugleich. Nach seiner Rede nimmt er die Augenbinde ab und dreht dem Publikum seine nackte Rückseite zu. Es wird dunkel und er steigt auf der Leiter auf und ab, nur vom Blitzlicht einer ihn umkreisenden Kamera in Einzelbildern sichtbar gemacht. Dann bleibt die Leiter allein zurück.